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12. Dezember 2024


Die Rolle von Coltrane in der inneren Zwiesprache

Love Supreme, Live in Seattle - die Aufnahme wurde erst 2021 entdeckt und veröffentlicht

So kann es gehen - ein neues Steckenpferd wie das Wiederaufleben analoger Klänge öffnet die Tür für ein fehlendes Mosaiksteinchen in der Kreativität des Dorfpoeten. "Die Rolle von Coltrane in der inneren Zwiesprache" heisst der Titel eines kleinen Gedicht- und Fotoalbums, das ich derzeit zusammenstelle. Das wird keine "offizielle" Veröffentlichung, sondern etwas selbst gestaltetes, limitiertes - ein kleines Kunstwerk - klicken zum Vergrössern ... :

Cover und Backcover der Sammlung (aktueller Entwurf)

Was hat das mit John Coltrane (1926-1967) zu tun? Neulich habe ich ich mir ein Live Konzert auf einem Doppelalbum angehört : "Love Supreme - Live in Seattle". So manches mal kam mir das beinahe wie eine Verarschung vor. Das ist doch nur zusammenhangloser Lärm, völlig unharmonisch das Ganze und so gar nicht zu dem John Coltrane passend, den ich in einigen Compilations gehört habe. Fast zwei Stunden Improvisation, die nur selten zu einem harmonischen Zusammenspiel führt.

Parallel dazu versuche ich dies mit der uns allen eigenen inneren Zwiesprache zu verknüpfen - für einen Weg zu der Erkennntis, was den Reiz speziell dieser Aufnahme ausmacht. "Love Supreme" ist eine der berühmtesten Jazz-Platten. Sie wurde 1964 veröffentlicht. Dieses Doppelalbum "Live in Seattle" ist ein erst 2021 veröffentlichter Live-Mitschnitt dieses Albums, in nahezu perfekter Ton-Qualität. Wenn man dem Geheimnis der Faszination des Jazz auf die Schliche kommen will, dann muss man hinter dieses Werk steigen. Es wurde vom Rolling Stone Magazine auf Platz 47 der besten Alben aller Zeiten gewählt und vom deutschen Ableger des Magazins auf Platz 1 der besten Jazz Alben aller Zeiten.

„Als ich A Love Supreme zum ersten Mal hörte, traf es mich wie ein Überfall. Was mich anging hätte es vom Mars stammen können oder von einer anderen Galaxie.“– Carlos Santana.

Es muss also etwas dran sein, was ich zu ergründen versuche.

Ich habe zunächst einfach mal festgestellt, dass Jazz das Abbilden, Einfangen einer Emotion ist. Jazz, oder Teile eines Jazz Stückes, sind damit das musikalische Äquivalent der Lyrik. Jazz könnte man nur in Lyrik übersetzen, niemals in Prosa. Und Lyrik kann eben auch mit viel Versatz und Strukturen nahe dem Chaos bestückt sein. Wir sehnen uns nach prosaischer Harmonie, werden aber nur von ihren Versatzstücken geweckt. Ich tue mich mit diesem Doppelalbum vermutlich schwer, weil es letztlich eine Improvisation ist - ich muss dazu mal die eigentliche Studioaufnahme anhören.

So sieht dass dann in dem kommenden Kunstwerk aus - der "Jazz" meiner lyrischen Momentaufnahmen.

Aus chaotischen Versatzstücken mit harmonischen Elementen ...

Chaotische Versatzstücke (Klicken zum Vergrössern)

... wird dann doch so etwas wie Harmonie ...

WENN (Klicken zum Vergrössern)

... mit ein bisschen Nostalgie:

FRÜHER (Klicken zum Vergrössern)

Alle Zeichnnungen, Fotos und Illustrationen stammen natürlich von mir - mein Refugium auf meiner Lieblingsinsel hat nicht selten das Motiv geliefert. "Die Rolle von Coltrane in der inneren Zwiesprache" kann man hier irgendwann im 1. Quartal 2025 kaufen.