Vertonungen (Auswahl)
Neben den vielen Vertonungen, die Sie auf dieser Seite finden können - u.a. die Erzählung "Stille Helden" oder die Sammlung "Große Herzen" - habe ich hier noch weitere Vertonungen von Geschichten, Gedichten oder Essays eingefügt. Exemplarisch für die vielen Texte, die ich in den letzten Jahren verfasst habe und von denen Sie einige auf Soundcloud anhören können, wähle ich auf dieser Seite einige Beiträge aus, die mich auf unterschiedliche Art und Weise geprägt haben. Meist liegt ein langer Zeitraum vor der Erstellung des Textes, in dem mich etwas sehr beschäftigt hat. Aus den unterschiedlichsten Gründen ... .
Geschichten
Der Weg des Elefanten durch das Nadelöhr
Kleiner Geist im toten Winkel
(geschrieben im November 2018)
Am 19. September 1972 ereignete sich in Troisdorf-Oberlar (in diesem Stadtteil von Troisdorf bin ich aufgewachsen), ein Unfall an der Kreuzung Sieglarer-Straße / Lindlaustraße. Bei einem Rechtsabbieger-Unfall verletzte ein LKW Fahrer eine 15-jährige Radfahrerin tödlich.
Das Mädchen war in derselben Siedlung in Oberlar aufgewachsen und starb bei diesem Unfall knapp zwei Jahre vor meiner Geburt. In der Geschichte "Kleiner Geist im toten Winkel" erzähle ich, wie dieses Ereignis auf mich Einfluss genommen hat. Ich habe in den sozialen Medien recherchiert, im Stadtarchiv und mich erinnert ... .
Es geht nicht nur darum, dieses Ereignis ein wenig dem Vergessen zu entreißen - es ist eines dieser Dinge, die sich tief einbrennen und so oft das alltägliche Verhalten prägen. Immer, wenn ich mich als Radfahrer einer Kreuzung auch nur nähere, die ein ähnliches Gefahrenpotenzial birgt, werde ich achtsam. Das wäre ich nicht, ohne diese Gedanken, die mich in meiner Kindheit schon beschäftigt hatten.
Ganz in der Nähe des mittlerweile aufgelösten Grabes von Petra M. steht ein großer Ahorn, der im Herbst die Wiese und den schmalen Weg hinter dem Oberlarer Friedhof mit einem goldenen Teppich verziert.
Hey, Patricia
Eine Geschichte über eine wahre Begebenheit. Eine Begegung in einem Zug auf dem Weg zu meiner Refugium in der Nordsee.
Das Treffen in Kierling
Wer die Einträge in meinem Blog chronologisch verfolgt stellt fest, dass sich zwei Themen in den letzten Monaten gekreuzt haben. Bei meiner Wiederentdeckung von Pen&Paper Fantasy-Rollenspielen stieß ich auf den "Cthulhu-Mythos" und damit auf die Texte des Schriftsteller HP Lovecraft.
In 2020 war eines der dominierenden Themen, die mich beschäftigt haben, das Lebensende meines Lieblingsschriftstellers Franz Kafka und seiner letzten großen Liebe, die ihn auf seiner letzten Station im Sanatorium in Kierling begleitet hat.
Die Verbindung zwischen beiden Autoren besteht für mich in der Interpretation der Geschichte "Die Musik des Erich Zann" - diese Geschichte hätte in demselben Haus spielen können, in dem Kafkas Junggeselle Blumfeld gelebt oder wo sich Gregor Samsa in einem Käfer verwandelt hat. Lovecrafts Geschichte ist "kafkaesk" und so versuche ich den literarischen Kunstgriff, die beiden zusammenzuführen. Was wäre, wenn die Literatur Kafkas zu dessen Lebzeiten bis zu Lovecraft durchgedrungen wäre?
Die Hübsche
Die Weiblichkeit und der Zeitgeist. Eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht. Sie handelt von der hübschen Frau, die mir eine zeitlang jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit entgegenkam und deren Faszination auf mich ich erst entschlüsseln musste.
EDGY
Es war einer jener Abende, an denen Martin ein SixPack Guinness aus Dosen vernichtet hatte, keine Champions-League im Pay-TV lief und der Nerd in ihm nach seichterer Unterhaltung gierte. „John Wick“ hatte für eine grundlegende Seichtigkeit durch hirnkastriertes Gemetzel bereits gesorgt, als Martin sich selbst sagte: „Das lässt sich noch toppen“ ... .
Das ist wieder so eine Geschichte, bei der sich alles um Weiblichkeit und den Zeitgeist dreht. Martin, ein nerdiger Junggeselle, konfrontiert sich eines abends mit "Germany´s Next Top Model" und ist geflashed von dem Genie der Macher ihrer Wortwahl.
Lyrik
Zeit voller Stumpfsinn
Das ist ein Gedicht, dass eigentlich noch viele weitere Strophen hat und das ich unter dem Arbeitstitel "Scheiße und Schokoladenpudding". Dies ist nur die weniger fäkalistische und deutlich abgespeckte Version. Thema ist ein Fernsehereignis, alljährlich und mittlerweile typisch deutsch, welches mich schaudern lässt und was die Aussicht auf zukünftige Aufgaben in diesem Land wie ein Symptom mächtig eintrübt.
So kalt
Ein Gedicht, das sich nicht reimt, ist kein Gedicht. So sagen konservative Liebhaber der Lyrik. Eine Meinung, die ich nicht teile.
Ich nutze das Gedicht als Möglichkeit, eine bestimmte Stimmung einzufangen. Wenn ich dann Jahre später dieses Gedicht wieder lese und mich an die Situation erinnere, die zu dieser Wortwahl geführt hat, dann erinnere ich mich auch immer wieder an diese Stimmung. Auch wenn die Zeit und die Umstände ein erneutes Fühlen der Stimmung nicht mehr möglich machen.
Es kann aber bewusste Mischformen geben, in denen traditionelle Elemente und Reimschemata bewusst unterbrochen werden. Mir ist das bei der Lektüre einiger Gedichte von Ingeborg Bachmann aufgefallen. Sie schrieb auch Gedichte, die keinen Reim hatten, manchmal aber schlich sich doch die traditionelle Lyrik hinein.
Generell würde ich sagen, dass sich Reimschemata auch dann anbieten, wenn nicht nur unbedingt ein Versmaß eingehalten werden, wohl aber eine gewisse Rhythmik vorgegeben werden soll.
Dazu habe ich mal ein Beispiel aus meinen vielen Gedichten ausgewählt.
Ich poste dieses Gedicht hier, weil es zu denen gehört, die ich jederzeit in meine eigene Top 10 an Texten aufnehmen würde. Mal abgesehen von der klaren Intention dieses Gedichtes - es geht offensichtlich um Gleichgültigkeit und die Kälte des Zeitgeistes - setze ich hier die entscheidende Phrase ("Und nichts gibt uns Halt") bewusst ein, um zunächst Rhythmik zu erzeugen, diese aufzubrechen (3. Zeile der vorletzten Strophe) und um letztendlich im sehr traditionellen, gerade bei mir immer wieder auftauchenden Bild vom "Herz" als der ultimativen Metapher, aufzugehen.
So würde sich das dann anhören ...
Die Vielschichtigkeit gefällt mir so gut, dass es mich nicht wundern würde, wenn dieses Gedicht in Varianten weiter ausgearbeitet werden würde. So spiele ich mit dem Gedanken ...
... das Wort "nichts" hier generell groß zu schreiben ("Nichts")... das Gedicht in "Das kalte Herz" umzubenennen, was der Vielschichtigkeit aber etwas widerspricht und vielleicht ein wenig zu profan wäre.
Mal schauen - wenn ich den Text des Gedichtes ändere, dann versuche ich mich weiterhin in dieser lyrischen Selbstreflexion und schreibe dann an dieser Stelle etwas dazu.
Drei Gedichte
Und dann noch drei der vielen Gedichte, die ich stetig schreibe. Gedichte sind für mich das Erfassen Momentes, um eine bestimmte Atmosphäre erneut durchleben zu können. Diese drei Gedichte habe ich vor einigen Jahren ausgewählt, um diesen Gedanken für mich zu repräsentieren.
Fremde Texte
Drei Gedichte von Ingeborg Bachmann
Die Lyrikerin Ingeborg Bachmann ist Thema an vielen Stellen auf meinen Seiten. Ihre Briefwechsel mit Paul Celan und Max Frisch - hier zu finden in den Rezensionen der Herzzeit - gehören zu den interessantesten Dingen, die ich bisher gelesen habe.
Hier versuche ich mich im Vortrag drei ihrer bekannten Gedichte. Es ist kein Versuch, mich als großer Vorleser in Szene zu setzen. Es ist einfach nur eine kleine Hommage an die vielleicht größte Jongleuse deutscher Worte.